Geschichte der Ragdoll
Diesen Text durfte ich mit freundlicher Genehmigung von der Homepage der R.A.G. (Ragdollarbeitsgemeinschaft, www.ragdolls.de), übernehmen. Er unterliegt dem Copyright des Vereins!
Die Entstehung der Ragdolls begann im Jahr 1963 in Kalifornien / USA mit einer weißen, Angora-ähnlichen Katze namens Josephine. Josephine wurde mit einem Birma-ähnlichen sowie einem Burma-ähnlichen Kater verpaart. Die aus diesen Verpaarungen stammenden Nachkommen waren die allerersten Ragdolls. Sie waren sehr groß und schön, hatten ein halblanges Fell, einen freundlichen, sehr lieben Charakter und konnten sich, auf dem Arm getragen, wie Stoffpuppen total entspannen.
Fasziniert von diesen Katzen entschloss sich Ann Baker, ihre neu kreierte Rasse Ragdoll (Rag = Stoff, Doll = Puppe) weiter zu entwickeln. Ann Baker verpaarte hierzu Nachkommen Josephines mit verschiedenen Katzen in mehreren Farben und Zeichnungen. In Anlehnung an eine in den USA sehr beliebte Stoffpuppe nannte sie ihre Zucht "Raggedy Ann".
IRCA-Ragdolls, RFCI-Ragdolls und Ragamuffin:
Ann Baker arbeitete mit verschiedenen Züchtern zusammen, denen sie als "Schöpferin" der Ragdoll strenge Auflagen machte. Unter diesen Züchtern waren Denny und Laura Dayton, die 1969 ihr erstes Zuchtpärchen von Ann Baker erwarben.
Ann Baker war gegen eine Registrierung und Anerkennung ihrer Ragdolls durch namhafte Katzenorganisationen. Im Jahre 1971 gründete sie eine eigene Registrierorganisation mit Namen IRCA.
Denny Dayton war für eine allgemeine Registrierung der Ragdolls . Er konzentrierte sich dabei auf die blauäugige gepointete Version der Ragdolls in den Farben Seal, Blue, Chocolate, Lilac und den Versionen Colorpoint, Mitted und Bicolor.
Um die weitere Zucht und Promotion dieser Katzen voranzutreiben, gründete Denny Dayton im Februar 1975 die Ragdoll Society (später RFC, heute RFCI).
Ab 1975 gab es also zwei Gruppen von Ragdollzüchtern: Diejenigen, welche sich unter der Leitung von Ann Baker in der IRCA organisiert hatten und die Mitglieder des heutigen RFCI.
Im Dezember 1975 ließ Ann Baker sich den Namen "Ragdoll" urheberrechtlich schützen - dieser Schutz bestand bis zum Jahre 2005 - wonach einzig die IRCA Züchter ihrer Tiere als Ragdoll bezeichnen durften.
Die Daytons und die anderen Züchter der Ragdoll Society (später RFCI) fühlten sich aber nicht von dieser Regelung betroffen, da sie ihre Ragdolls bereits vor dem Dezember 1975 gekauft hatten.
Die IRCA züchtete unter der Leitung von Ann Baker weiterhin die Ragdolls in den gepointeten und nicht gepointeten Versionen und in einer Vielfalt von Farben. Das strenge Regiment, das Ann Baker ausübte, führte schließlich dazu, dass sich im Jahr 1994 schließlich eine weitere Gruppe von Ragdollzüchtern von der IRCA löste.
Für diese nunmehr dritte Gruppe ergab sich ein Problem bezüglich der Bezeichnung ihrer Katzen - da sie auf Grund des Namesschutzes nicht Ragdoll heißen durften. Daher wählte diese von der IRCA abgespaltene Gruppe den Name Ragamuffin für ihre Ragdolls und züchteten ihre Ragdolls fortan unter diesem Namen und einem eigenen Standard.
Genau wie die IRCA Ragdolls gibt es die Ragamuffin in gepointeten und nicht gepointeten Versionen und verschiedenen Farben und Zeichnungen. Zur Erweiterung des Genpools war es bis vor kurzem gestattet, Ragdolls in die Raggamuffin einzukreuzen.
Es gab auch im RFCI eine kleine Anzahl Ragdollzüchter, die neben den gepointeten Ragdolls in den Grundfarben, andersfarbige Ragdolls in den gepointeten und nicht gepointeten Versionen züchteten. Nachdem sich der größte Teil der Züchter des RFCI über 20 Jahre auf die gepointeten Ragdolls in den Farben Seal, Blue, Chocolate und Lilac konzentriert hatten, wurde auf Betreiben der Mitglieder im Jahr 1997 über die Anerkennung der Ragdolls in Flamepoint (rot), Creampoint (creme), Lynxpoint (tabby) und entsprechend auch die Tortie- und Torbiepoint abgestimmt. Bei dieser Abstimmung sprach sich die Mehrheit für die Anerkennung aus.
Als Reaktion auf diese Entwicklung erweiterten die zwei größten amerikanischen Katzenorganisationen CFA und TICA zum 1. Mai 1998 ihren Standard um die Flame-, Cream- und Tortiepoint sowie die Lynxpoint. Bei der TICA erhielten sie dabei gleichzeitig den Championship Status. Später wurden sie dann auch von der FIFé anerkannt, in den Standard übernommen und erhielten ebenso den Championship Status.
Eine größere Zahl Ragdollzüchter züchtet mittlerweile typvolle und schöne Ragdolls in Flamepoint, Creampoint und Tortiepoint sowie Lynxpoint. Einige Züchter haben zusätzlich Ragdolls aus alten IRCA-Linien erworben und eingekreuzt, denn die IRCA-Ragdolls gibt es, wie zuvor erwähnt, in vielerlei Versionen und Farben. Andere haben auch fremde Rassen eingekreuzt, um die neuen Farben zu erhalten.
Da es zu Beginn der Ragdollzucht in der RFCI Gruppe nur wenige chocolate und lilac point Ragdolls gab (es gibt sogar Zweifel, ob es diese Farben ursprünglich überhaupt gab), wurde in die Ragdolls von einigen amerikanischen Züchter Birma und Perser Katzen eingekreuzt. In Australien wurde ein Zuchtprogramm mit Siam Katzen durchgeführt.
Inzwischen gibt es auch eine kleine Gruppe Ragdollzüchter, die silber- und smoke- sowie cinnamon- und fawnfarbene Ragdolls züchtet. Hierzu wurden von amerikanischen Züchtern wieder Fremdeinkreuzungen durchgeführt.
Wie schon erwähnt, wurden seit Beginn der Ragdollzucht im kleinen Rahmen Ragdolls in Vollfarbe, wie z. B. rot, schwarz sowie auch in Mink und Sepia gezüchtet.
Nach Deutschland kamen etwa so um das Jahr 2001 die ersten Ragdolls in Mink und Vollfarbe aus den USA. Eine kleine Gruppe Ragdollzüchter arbeitet seither mit diesen Ragdolls.
Nach wie vor ist, egal welche Farbe die Ragdoll auch hat, ob gepointet, mink oder vollfarben, das freundliche Wesen der Ragdolls sehr wichtig. Auch die Größe und der ragdolltypische Ausdruck sollen trotz der farblichen Unterschiede in jedem Fall erhalten bleiben.